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Mythen der Maori 2
In dieser unendlichen Harmonie lebten keine anderen Wesen, als Göter und deren Kinder. Aotearoa, dessen Vögel in zwei Millionen Jahren zum Teil ihre Flugähigkeit eingebüßt hatten, erschien als Paradies auf Erden, jedoch ohne Regeln und Gesetze, ohne Wissen und Veränderung. Wieder war es Tane, welcher diesem Zustand, schöpferisches Leben brachte. Er entschwand in die Überwelt auf der Suche nach der heiligen Lehre.
In der elften Überwelt ging Tane zu Puu-motomoto , dem Tor zum obersten Himmel, wo Rehua , Gott der Freundlichkeit, ihn empfing. Von diesem erhielt er die drei begehrten Körbe des Wissens in maakutu (Hexerei), tapu (religiöse Verbote), und karakia
(Zauberei). Auf seinem Weg zurück, im neunten Himmel, fing ihn Whiro ,das Böse, ab. Zusammen mit dessen Gefolgsleuten, Mücken, Sandfliegen, Eulen, Fledermäusen und anderen Kreaturen der Nacht, lieferten sie Tane einen mächtigen Kampf. Gestärkt aber durch das im obersten Himmel erworbene Wissen errang Tane letztendlich die Oberhand. Whiro und seine Anhänger wurden auf die Erde verbannt. - Zur ständigen Plage der Menschen.
Tanes zweiter Ausflug hatte somit erst die moralischen Grundpfeiler der menschlichen Gesellschaft gebracht. Ein hoher Preis, in übertragenem Sinne das Böse schlechthin, bezogen auf Aotearoa freilich eher harmlose Erscheinungen wie Mücken und Sandfliegen. Eine besondere Rolle im Leben der Maori nahmen bald die
tapu ein, die den Umgang untereinander oft streng regelten. Hölzerne Krieger mit weit herausgestreckter Zunge, sind sichtbare Zeichen für Orte, an denen tapus herrschen. Vor jedem Versammlungshaus stehen sie, manchmal auch zur Begrenzung privaten Besitzes. Bemalt mit schwarzen Ornamenten und herausgestreckter Zunge als Geste der Abschreckung begegneten Maori im Vorfeld von Kämpfen ihren Feinden. Außer dem Herbeischaffen der Körbe des Wissens gilt die erfolgreiche Suche nach dem weiblichen Element des Lebens als größte Errungenschaft Tanes.nach oben
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