Chicago

Blues und Jazzclubs und Al Capone ist wohl das erste, was einem einfällt, denkt man an Chicago. Während erstere noch immer hier zu finden sind, haben städtebauliche Maßnahmen die einstigen Wirkungsstätten des während der Prohibition aufgestiegenen Mafiosis fast völlig verschwinden lassen. "Wolkenkratzer" aus Stahl und Beton sind das Markenzeichen des modernen Chicago. Außer in New York wuchsen in den letzten Jahrzehnten nirgendwo mehr architektonisch anspruchsvollere Hochhäuser in den Himmel.
Der 1974 vollendete Sears Tower zählt mit seinen 443m zu den höchsten Gebäuden der Welt. Und ein Besuch der Aussichtterrasse verschafft einen herrlichen Panoramablick über Stadt und Michigan See.
Und diese weitgehend ungeschützte Lage am Lake Michigan prägt auch ganz entscheidend das Klima Chicagos. Geradezu berühmt sind die heftigen Fallwinde, die durch die Häuserschluchten fegen und and den Fassaden der Hochhäuser, wie an Kaminen, wieder aufwärts pfeifen. Zwar sind die Sommer trotz des Sees sehr heiß, wenn auch eine ständige Brise die Hitze etwas mildert, dafür sorgt aber im Winter ein eisiger kanadischer Wind für klirrende Kälte.
Die besten Monate für einen Besuch sind Mai/Juni undSeptember/Oktober.
Chicago ist nach New York und Los Aangeles die drittgrößte Metropole der USA, und einer der kulturellen Hochburgen des Landes.
In Old Town gibt es nicht nur viele Restaurants, sonder auch die populärsten Blues Clubs Chicagos. (Lincoln Ave,Halstead/Fullerton Str.)Am besten sind B.L.U.E.S. (2519 N Halstead) und B.L.U.E.S etcetera (1124, W Belmont Ave). Wer in Downtown (The Loop) in einem Hotel untergekommen ist und abends nicht mehr weit fahren möchte, findet im Jazz Showcase (636 S Michigan Ave im Blackston Hotel) und im Cotton Club (1710 S Michigan) gute Alternativen.
Erst ab 22 Uhr geht es hier so richtig los.
Wenn man schon in Chicago ist sollte man unbedingt einmal Pizza essen. Sie wurde dort 1943 "erfunden", zwar von Italienern, aber eben nicht in Italien, wohin sie erst von Chicago aus gelangte. Die 100%ige Chicago Pizza gibt es in der Pizzeria Uno (321-1000 E Ohio) oder im Ableger Due (943-2400 N Wabash).
Die meisten Sehenswürdigkeiten Chicagos konzentrieren sich Down Town. Scyscrapper und dazwischen plazierte Skulpturen von mitunter enormen Ausmaßen prägen das Bild der City.
Eines der Wahrzeichen Chicagos bildet natürlich auch die mit ohrenbetäubendem Lärm über den Verkehr ratternde Hochbahn. Mit ihr läßt sich die Südcity umrunden.
Überhaupt The Southside gilt als nicht gerade sicheres Revier. Und es wird allgemein abgeraten sich dort, vor allem nachts, aufzuhalten. Wie sooft bei allgemeiner Richtigkeit, kann es auch einmal Ausnahmen geben. Mit dürftigem Budget beinahe dazugezwungen nächtigten wir genau in einem ziemlich heruntergekommenen Hotel in The Southside. Vielleicht hielt man uns für so abgebrannt, daß man Mitleid hatte und uns in Ruhe ließ?
Dennoch sollte man die Sicherheitshinweise beherzigen. Wer einen der bekannten Blues Clubs, wie etwa den New Checkerboard,besuchen will, sollte dies mit einem Taxi machen, da schon wenige Schritte zu Fuß in dieser Gegend zu viel sein können.