Myvatn - der ‘Mückensee’

Bis zu 40m Höhe erreichen die bizarren Lavaskulpturen am Rande des Myvatn Und eine unbeschreibliche Anzahl Mücken umschwirren den allzu neugierigen Eindringling. Aus diesem Grund, und weil es auch umweltfreundlicher ist, empfiehlt sich eher ein Blick vom nördlich gelegenen Krater Hverfjall auf dieses eindrucksvolle Naturkunstwerk. Umweltfreundlicher deshalb, weil schon zu viele Touristenfüße die Erosion  dieses Terrains beschleunigten und damit den Erhalt der Lavablöcke gefährdeten.

Myvatn, mit seinen 37 km² Fläche viertgrößter See Islands, ist auch ein Paradies für Ornithologen. Seine vielfältigen Entenarten ziehen sehr viele Touristen an diesen Ort, den eiszeitliche Vulkane und nacheiszeitliche Lavafelder beherrschen.

Nicht weit entfernt liegt Namarskard am Fuß des Namafjall. Schon von weitem riecht man daas Solfatarenfeld , auf welchem die Jahrhunderte hindurch schon Schwefel abgebaut wurde. Heute ist diese Thermalgebiet eher eine touristische Attraktion. Überall zischt und brodelt es aus zahlreichen Öffnungen, deren Schimmern die unterschiedlichsten Farben annimmt. Bis zu 100°C heiß sind die Schlammbecken, sodaß man sich unbedingt an die Absperrungen halten sollte. Besonders an den hellen Stellen  ist die Gefahr einzubrechen sehr groß.

Biegt man 15 km von Reykjalid entfernt nach Norden ab, sollte man mit einem robusten Gefährt augerüstet sein. Durch eine relativ vegetationsarme Landschaft, auf schmaler, von Schlaglöchern durchogenen Wegstrecke, gelangt man in den Jökulsargljufur Nationalpark. Schon aus der Ferne sind die Gischtwolken des Dettifoss, dessen ungeheure Wassermassen 44 m hinunterstürzen, zu erkennen. Kaum jemand kann sich, eingehüllt in Sprühwasser, der Faszination dieses Wasserfalls entziehen. Ungefähr 1 km weiter südlich tost der 10 m hohe Selfoss herab.

Lenkt man seinen Schritt vom Dettifoss gen Norden, gelangt man zum Canyon Jökulsarglijufur, den sich die Jökulsa 120 m tief gegraben hat und der mit rund 25 km der längste Flußcanyon Islands ist. Wenige Kilometer vom Dettifoss entfernt erreicht man den 27 m hohen Hafragilsfoss. Eine Serie von Wasserfällen, die in dem von derartigen Wasserläufen nicht gerade arm ausgestatteten Island, nach Vergleichbarem sucht.

Weiter nach Vesturdalur, lassen sich über einen Fußweg die beiden Felsen Karl og Kerling (Mann und Frau) betrachten. Dem Volksglauben nach zwei versteinerte Trolle.

In Vesturdalur befindet sich eine Hütte und ein Zeltplatz. Von hier aus ist es jedesmal einen Tagesmarsch zum Detttifoss im Süden und nach Asbyrgi im Norden.

Asbyrgi, eine hufeisenförmige Schlucht, mit bis zu 100 m steil aufragenden Felsen, soll der Überlieferung nach der Hufabdruck von Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir sein.