Geschichte Islands

Die Wikinger

 

Mit dem Jahr 874 setzt die offizielle Geschichtsschreibung Islands ein.Ingolfur Amarsons ließ sich an der Küste Islands nieder und siedelte ab dem Jahr 877 dauerhaft in der Bucht des heutigen Reykjavik. Aber bereits 860  und 865 hatten Wikinger versucht sich anzusiedeln.

Aufgrund schlechter Erfahrung mit dem Wetter gab der Norweger Floki Vilgerdarson der Insel den Namen ‘Eisland’. Möglicherweise waren es Römer die zwischen 70 - 305 n.Chr. als erste ihren Fuß auf Island setzten. Sicher ist, daß im 6.Jhd. irische Kelten als Einsiedler in Island lebten.

Die ‘Landnahme’ Islands erfolgte zwischen 874 bis 930. Vor allem aus Norwegen und den britischen Inseln ließen sich hier Siedler nieder.

Als ‘Saga - Zeitalter’ bezeichnet man die Zeit von 930 - 1030. Jetzt ereignet sich dies, was später in den Sagas niedergeschrieben wird. 930 trat zum ersten Mal das Althing, die Volksversammlung, in Pingvellir zusammen und begründete den isländischen Freistaat. Dieser hatte Bestand bis zu dem Jahr 1262. Im Jahr 1000 beschloß man im Althing das Christentum als neuen Glauben anzunehmen. Im selben Jahr landete Leifur Eiriksson an der Küste Amerikas.

Schon im Jahr 982 hatte sein Vater Eirik raudi (Erik der Rote) Grönland entdeckt und sich dort angesiedelt.

Der Zeitraum von 1030 bis 1120 gilt als ‘Ära des Friedens’. Bedeutung des Christentums und allgemeiner Wohlstand wuchsen gleichermaßen.

Von 1120 bis 1230 dauerte das ‘Zeitalter des Schreibens’  jetzt entfaltete sich die isländische ‘Nationalliteratur’, die Isländersagas. Wohl berühmtester Dichter dieser Epoche war Snorri Sturluson (1178 - 1241).

Die Jahre 1230 bis 1262 werden ‘Sturlanger-Zeit’, nach der damals einflußreichsten Familie, genannt. Zwischen den mächtigsten Sippen waren Machtkämpfe entbrannt. Dies arbeitete dem norwegischen König in die Hand, der zusehends bei Streitfällen als Schiedsrichter gerufen wurde. Schließlich, um einem drohenden Chaos zu entrinnen, erkannten die Isländer den König als Herrscher an.

Ab 1281 galt norwegisches Recht, und die macht hatten die vom König eingesetzten Vertreter inne, an deren Spitze der Gouverneur stand. Seit 1354 verkaufte der König das Recht Steuern und Abgaben in jeder Höhe von der bevölkerung zu erheben, an den Meistbietenden.

Aufgrund der Erbfolge fielen Island und Norwegen im Jahre 1380 an die dänische Krone; eine Abhängigkeit die für Island bis ins 20.Jhd. bestehen blieb.

 

Zwische 1402 und 1404 wurde beinahe 2/3 der isländischen Bevölkerung von der Pest niedergerafft. Ökonomisch lag das land danieder; lediglich die Kirche machte aus dieser Notlage, aufgrund zahlreicher Votivgaben, ihren Profit.

Erst 1413 führte der beginnende Handel mit England zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Fischfang wurde Islands wichtigste ökonomische Grundlage.

Im 16. Jhd. kam es noch einmal zu einem Aufbegehren gegenüber der dänischen Krone. Als 1536 Christian III., ein fannatischer Verfechter der Reformation, den dänischen Thron bestieg fand er seinen Widersacher in Jon Arason, Bischof von Holar. Schwerpunkt bei dieser Auseinandersetzuen zwischen Luthertum und Katholizismus war die selbstständige Macht der Kirche über den König zu erhalten. Der König gewann die Oberhand, und sämtlicher Kirchenbesitz ging an die Krone, der nun ein Sechstel des Landes gehörte.

Das Abkommen von 1602 schuf das dänische Monopol. Nur die Städte Kopenhagen, Malmö und Helsingor hatten das Recht zum Handel mit der Insel. Die dänischen Kaufleute brachen alle Vereinarungen und lieferten , meist verrottete , Ware zu überhöhten Preisen. Doch eines wurde immer importiert: Alkohol.

Zu der wirtschaftlichen Misere, bedingt durch das Handelsmonopol der Dänen, kamen noch naturkatastrophen und regelmäßige Piratenüberfälle von Holländern, Spaniern und Nordafrikanern. Eine extreme Klimaverschlechterung im 17. Jhd. führte zu zahlreichen strengen Wintern, in deren Folge viele Menschen starben.

Es folgte eine Pockenepedemie und Ausbrüche der Katla (1755) und der Hekla (1766). Die größte Katastrophe aber stellte der Laki - Ausbruch dar. Um die Verelendung des Landes nicht noch mehr zu vergrößern lockerte die dänische Krone endlich das Handelsmonopol.

Die letzte Zusammenkunft des Althing in Pingvellir fand 1798 statt. Von nun an wurden diese in Reykjavik abgehalten bis am 11.Juli 1800 das Althing endgültig durch königlichen Erlaß aufgelöst wurde.

Doch die revolutionären Ideen dieser Zeit machten auch vor Island nicht halt. Der Wunsch der Isländer nach Selbsständigkeit erstarkte wieder.Am  15.April 1854 wurde das dänische Handelsmonopol volständig aufgehoben.

1918 wurde Island ein selbsständiger Staat - wenn auch in Personalunion mit Dänemark.

Am 17.Juni 1944 wurde die isländisch Republik in Pingvellir ausgerufen. Aufgrund der Besetzung Dänemarks durch die Deutschen hatten die Isländer die volle Verantwortung für ihre Belange übernommen. Briten und die USA wechselten ihre Stellung als Schutzmacht vor den Deutschen. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs zogen die Amerikaner ihre Truppen nicht wie vereinbart ab. Beide Länder schlossen 1946 einen Vertrag ab, wonach Luftwaffe und Marin den Flughafen von Keflavik benutzen konnten. Trotz Proteste der Linken trat Island 1949 der NATO bei.

Seit Gründung der Republik war Island an vier Auseinandersetzungen um die Ausdehnung der Fischereizone beteligt, bekannt auch unter dem Namen ‘Kabeljaukrieg’. In den Jahren 1952 bis 1975 kämpfte der Inselstaat mit harten Bandagen um die Absicherung seiner wirtschaftlichen Grundlage. den Fisch. Schließlich wird  die Fischereizone auf 200 Seemeilen ausgedehnt um so den Raubbau durch andere Fangnationen, vor allem Großbritanien und Deutschland, zu verhindern.

Weltweite Beachtung fanden die Vulkanausbrüche 1963 - was die Entstehung der Insel Surtsey zur Folge hatte - sowie 1973 auf der Insel Heimaey und 1986 das Gipfeltreffen von Gorbatschow und Reagan im Haus Höfdi in Reykjavik.

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